Die 13 bis 14,5 cm lange Bergbraunelle ähnelt der Heckenbraunelle in Größe und Habitus, unterscheidet sich aber durch ihre auffällige Kopfzeichnung. Der Oberkopf ist schwarzbraun mit einer etwas helleren Streifung auf dem Scheitel. Er hebt sich deutlich von einem ockergelben, breiten Überaugenstreif ab, der bis in den Nacken reicht. Ebenfalls dunkelbraun sind Zügel und Ohrdecken, die eine deutliche Maske bilden. Die ockergelbe Färbung setzt sich auf Kehle, Bart, Hals und Brust fort. An den Halsseiten zeigt sich ein aschgrauer Fleck, der zur Kehle fast sichelförmig auslaufend in die ockerfarbenen Partien hineinragt und dort Hals- und Brustseiten deutlich voneinander absetzt. Am Bauch geht das Ockergelb in etwas blasseres Beige bis gelbliches Weiß über, die Seiten sind dunkel gestreift. Auf der Brust zeigt sich eine dunkle Wölkung. Flügel und Schwanz ähneln stark der Heckenbraunelle, die Unterflügeldecken sind blass ockerfarben wie die Unterseite. Die Achselfedern zeigen einen grauen Anflug.
Ein Sexualdimorphismus ist nur sehr schwach ausgeprägt. Beim Weibchen ist das dunkle Braun der Kopfzeichnung sehr viel weniger intensiv, dies ist jedoch kein sicheres Unterscheidungsmerkmal zum Männchen. Durch Gefiederabnutzung lassen beide Geschlechter im Laufe des Jahres in der Farbintensität des Gefieders nach, hin zu einem etwas gräulicheren, blasseren Erscheinungsbild.
Die Füße sind fleischfarben bis gelblich braun, der Schnabel schwarzbraun mit bräunlich heller Basis des Unterschnabels. Die Iris der Bergbraunelle ist hellbraun.
Stimme
Der Gesang ist dem der Heckenbraunelle sehr ähnlich. Der häufigste Ruf ist ein klingelndes oder schwirrendes didididi, das ein wenig an den Ruf des Seidenschwanzes erinnern kann.
Lebensweise, Verbreitung und Bestand
Sommer
Winter
Sie brütet in Wäldern mit viel Unterholz und an Ufern von Gewässern. Das Nest wird in einem Strauch in Bodennähe errichtet. Es besteht aus Zweigen, Wurzeln und Gras und wird mit Moos, Haaren und Federn ausgekleidet. Es ist napfförmig und besitzt eine tiefe Mulde. Die Brutzeit der Braunelle erstreckt sich von Mai bis Juli. In dieser Zeit legt das Weibchen vier bis sechs blaugrüne bis blaugraue Eier, die es etwa 11 bis 12 Tage lang bebrütet. Weitere Details zur Fortpflanzung sind nicht bekannt.
Die Größe des europäischen Bestandes beträgt nur 100 bis 500 Brutpaare. Außerhalb Europas dürfte der Bestand aber deutlich größer sein. Zurzeit gibt es weder Anhaltspunkte für einen Niedergang der Populationen, noch für eine Bestandszunahme. Die IUCN listet die Bergbraunelle als least concern.